Einführung in den Themenkreis

Die Konzeption und Realisierung eines Internetauftritts passt ideal in das Berufsbild eines jeden Medieninformatikers und sollte problemlos beherrscht werden. Allerdings verlangt gutes Webdesign mehr als das bloße Zusammenfügen der Text- und Bildinformationen mit einer Menüleiste zur Steuerung der Internetseite. An diesem Punkt werden oftmals schwerwiegende Fehler gemacht, die ein Website-Projekt gefährden, wenn nicht sogar im schlimmsten Fall scheitern lassen. Wichtige Schritte und Phasen werden ausgelassen oder nur ungenügend bearbeitet. Der Begriff „Webdesign“ beinhaltet nicht nur den gestalte-rischen Aspekt bei der Erstellung einer Internetpräsenz, sondern sollte als oberster Sammelbegriff für sehr unterschiedliche, doch besonders wichtige Komponenten des Gesamtprozesses verstanden werden: die Diskussion der zukünftigen Nutzer und die Ausrichtung der Strategie der Website auf Selbige, das Design der Informationsarchitektur und der Navigation, die Entwicklung eines Designkonzeptes samt Layout sowie die mediengerechte Komposition der angebotenen Informationen als nutzenbringenden Content für den Betrachter und zu guter Letzt die Verwendung von neuster Technologie bei der Realisierung des Gesamtkonzepts .

Im dem weiten Feld der Webkonzeption ist sehr viel Literatur angesiedelt. Die Qualität streut jedoch stark. Ein besonderes Werk konnte sich allerdings bereits über die Jahre hinweg als Standard durchsetzten und wird, wenn von erfolgreichem Webdesign im obig definierten Sinne die Rede ist, häufig als Erstes zitiert: der Yale Web Style Guide in seiner überarbeiteten und ergänzten Fassung von 1999. Auf diese Basislektüre zum Thema „Ent-wicklung einer Internetpräsenz“ bezieht sich konzeptionell selbst modernste Literatur. Auf diesen praxiserprobten Leitfaden möchte ich mich aus diesem Grund bei der Bearbeitung des Diploms in Auszügen berufen.

Der Web Style Guide schlägt als Grundgerüst für die Entwicklung einer erfolgreichen Internetpräsenz folgende Etappen vor:

  • Konzeption und Planung
  • Entwurf der Informationsarchitektur
  • Site-Design
  • Erstellung der Website
  • Site-Marketing
  • Tracking, Evaluation und Wartung

Die sechs Schritte werden sich in ähnlicher bzw. leicht abgewandelter Form in der Gliede-rung meiner Arbeit wiederfinden, da diese Art der Vorgehensweise logisch zusammengehörige Elemente miteinander eng verknüpft, der Aufbau sehr übersichtlich und leicht nachvollziehbar ist und nach jedem Abschnitt eine ideale Ausgangsposition für die folgende Einheit geboten wird. Trotz des vorangeschrittenen Alters, im Verhältnis betrachtet, für eine im sich ständig weiterentwickelnden Informations- und Internetzeitalters erschienene Veröffentlichung, besteht kein Zweifel an der Aktualität und Anwendbarkeit der Aussagen, welche im Yale Web Style Guide getroffen wurden.

Aus technologischer Sicht wird die finale Umsetzung des zu erarbeitenden Konzepts mit einem Content Management System erfolgen, wie bereits einleitend angesprochen. Bevor im nächsten Punkt die Arbeit in den Stand der Technik eingeordnet werden kann, ist die Klärung der Thematik rund um Content Management Systeme (kurz CMS) nötig.

Allgemein spricht man von einem Content-Management-System von einer Software, welche die komplette Verwaltung des Inhalts (oftmals Content genannt) einer Website oder auch von anderweitigen Informationsangeboten unterstützen kann. Genauer gesagt, versteht man unter einem Content Management System ein System zur Verwaltung und Administration von Inhalten mit der Möglichkeit, verschiedene Redakteure mit unterschiedlichen Nutzer- und Zugriffsrechten einzusetzen. Dabei gilt das Prinzip der strickten Trennung von Design und Inhalt, um eine ständige Konsistenz des kompletten Auftritts zu schaffen (im Gegensatz zu reinem HTML, welches Inhalt und Design in Einem zusammenfasst). Das gesamte Design steht zentralisiert in sogenannten „Templates“ (zu verstehen als Layoutvorlagen) zur Verfügung. Die Inhalte werden organisiert in einer Datenbank abgelegt.
Das System selbst befindet sich auf einem Webserver, der spezielle Voraussetzungen zu erfüllen hat. Da ein CMS nicht rechnergebunden ist, ist der Redakteur komplett unabhängig bei der Bearbeitung der Inhalte. Theoretisch kann die Seite von jedem Rechner der Welt mit Internetanschluss und herkömmlichen Webbrowser gepflegt werden.

Ein Content Management System mit diesen aufgeführten Vorteilen kann also den Umgang und die komplette Wartung der Seite für den Betreiber enorm vereinfachen und selbst den Mitarbeiter ohne spezielle Vorkenntnisse in diesem Bereich zum Webredakteur befördern. Lediglich das Aufsetzen des Systems kann für den Verantwortlichen eine Hürde darstellen, was sich im Einzelnen während der Bearbeitung der Diplomarbeit herausstellen wird.

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